Es war kaum zu übersehen, dass eine Feierlichkeit in Camelot bevorstand. Viele Menschen waren hier her gereist um bei Arthur Pendragons Geburtstag dabei zu sein. Und einige waren nur hier her gereist, weil sie gehört hatten, dass Arthur verschwunden war. Neugierig wie sie waren wollte natürlich jeder so nah wie möglich an der Informationsquelle und der Erste sein, der von Arthurs Schicksal erfuhr. Morgana konnte hören wie ein paar Menschen neben ihr flüsterten. Es fielen sowohl negative als auch positive Aussagen. Alles in allem wollte die junge Dame eigentlich nichts davon wissen und sich nicht noch mehr verrückt machen. So machte sie sich schon Sorgen genug. Sicher, bisher war Arthur immer lebendig von seinen Reisen und Abenteuern zurück gekehrt, aber dieses Mal fühlte es sich irgendwie anders an.

Morgana war sich aber auch im Klaren darüber, das es ihm und auch ihr selbst nicht helfen würde, besorgt in ihrem Zimmer zu sitzen. Deshalb hatte sich die Dame dazu entschieden durch die Straßen Camelots zu schlendern. Vielleicht auch beim Marktplatz vorbei zu schauen und ein paar neue Tücher und neuen Schmuck zu kaufen. Aber sie kam nicht drum herum den anderen Menschen auf den Straßen zu zuhören und diese anzusehen. Natürlich versuchte sie so unbesorgt wie möglich auszusehen. Es würde vermutlich alles nur verschlimmern.

Morgana atmete tief ein ehe sie zu ihrer Begleitung blickte. Es war eine eher ungewöhnliche Begleitung für einen Ausflug in die Stadt. Normalerweise sollte oder besser gesagt musste Morgana eine Wache und … nun ja, Gwen mitnehmen. Leider war Gwen aber nicht hier und würde vermutlich auch nie wieder herkommen. Eine Wache bzw. einen Ritter wollte Morgana nun aber auch nicht um sich herum haben. Die Rüstung würde sie nur an Arthur erinnern. Einer der vielen Gründe weshalb sich die Pendragon einen Knappen geschnappt hatte. Natürlich hatte sie es Uther gesagt, also, na ja sie hatte es selbstverständlich etwas ausgeschmückt und den Satz schön verpackt. Aber im Grunde hatte Morgana ihm Bescheid gegeben. Und selbst wenn er sauer war. Morgana war über ihre Entscheidung froh, so konnte sie sich mit dem Kennenlernen des Knappens beschäftigen und nicht mit dem Verschwinden des jungen Pendragons.

Der Knappe war ihr natürlich nicht vollkommen unbekannt, so hatte sie ihn öfters mal gesehen oder ist an ihm vorbei gelaufen. Zu einem Gespräch ist es bisher aber noch nie gekommen. Nichts ungewöhnliches so konnte Morgana nicht jeden am Hofe Camelots kennen. Aber heute würde wenigstens eine Unbekannte Person weniger auf ihrer Liste stehen. Morgana ließ ein Lächeln auf ihren Lippen erscheinen und wand sich dem Knappen zu. „Dein Name ist Rowan nicht wahr?“, versicherte sich Morgana. Sie hatte gehört, dass einer der Ritter in so genannt hatte, aber sicher konnte man sich natürlich nie sein. „Wie gefällt es dir in Camelot? Ich hoffe die anderen Ritter ziehen dich nicht zu sehr auf.“, begann Morgana dann langsam ein Gespräch in der Hoffnung er würde mehr als nur einen Satz heraus bringen.